IT-Belange an einem Regionalen OL


Chronologischer Ablauf einer OL-Veranstaltung aus der Sicht der Auswertung / IT. Mit den roten Links gelangt man direkt zum Detailbeschrieb des Themas.

Beim Zusammenstellen des OK engagiert der Laufleiter einen Auswerter. Wie an allen Läufen in der Schweiz soll das System SPORTident eingesetzt werden. An der OK-Sitzung, an der auch der Auswerter teilnimmt, wird besprochen, wie die Auswertung optimal im Wettkampfzentrum platziert wird und wie Start und Ziel organisiert werden sollen. Spätestens 2 Wochen vor dem OL liefert der Bahnleger dem Auswerter die Bahndaten. Frühestens 3 Tage vor dem Lauf werden die SPORTident-Einheiten mit der Wettkampfzeit (idealerweise Funkzeit) synchronisiert und zusammen mit Postenständern und Flaggen dem Bahnleger abgegeben. Damit die Posten nach dem Setzen eingeschaltet und kontrolliert werden können wird gleichzeitig pro Postensetzer eine gelöschte SI-Card abgegeben.

Am Lauftag gleicht der Auswerter seinen Time-Master (SI-Master) noch einmal mit der Wettkampfzeit (Funkzeit) ab und synchronisiert die Start- und Ziel-Einheiten sowie den letzten Posten (Zeit-kritische Elemente).

Im Wettkampfzentrum übergibt der Auswerter das Start- und Ziel-Material an die Ressort-Chefs. Dann stellt er seine Auswerte-Infrastruktur auf und instruiert die vom Veranstalter zur Verfügung gestellten Helfer. Spätestens 30 Minuten vor Eintreffen der Läufer ist alles bereit.

Die Postensetzer haben die Posten gesetzt und mit der SI-Card eingeschaltet. Sie kommen nun zur Auswertung um die SI-Card auszulesen. Auf dem ausgedruckten Zwischenzeitenzettel kontrollieren sie ob von allen Posten ein Stempel vorliegt und ob die Nummern in der gesetzten Reihenfolge auf dem Zettel erscheinen.

Die vom Veranstalter im Wettkampfzentrum aufgehängten Plakate informieren über den Ablauf des Anmeldeverfahrens, über Bahnlängen, über das Startverfahren und Beschreiben den Weg und den Zeitbedarf zum Start. Die Postenbeschreibungen liegen auf einem separaten Tisch im Eingangsbereich des Wettkampfzentrums auf.

Die Läufer treffen ein und melden sich für den Lauf an. Läufer mit einer eigenen SI-Card stehen an der Express-Anmeldung an; aufgrund der Nummer ihrer SI-Card kann das System die erforderlichen Anmeldedaten aus der Läufer-Datenbank holen und die Registrierung der für den Lauf notwendigen Personendaten ist innerhalb von 10 Sekunden erledigt. Die anderen Läufer beziehen eine Miet-SI-Card, ihre Daten müssen von Hand eingegeben werden. Nach Bezahlen des Startgeldes erhält der Läufer eine leere Laufkarte. Offeriert der Veranstalter eingedruckte Bahnen auf der Laufkarte, so werden diese erst am Start abgegeben. In diesem Fall muss bei der Anmeldung eine Kontrolle (manuell oder mittels einer Funktion der Wettkampfsoftware) geführt werden wie viele Karten pro Kategorie notwendig sind, resp. noch vorhanden sind. Die notwendigen Karten werden fortlaufend im Wettkampfzentrum gedruckt und an den Start gebracht.

Nach erfolgter Anmeldung reserviert sich der Läufer eine Startzeit. Das für die Zuteilung notwendige Startraster wurde vom Bahnleger erstellt. er hat darauf geachtet, dass Teilnehmer-starke Kategorien nicht auf der gleichen Bahn laufen (damit die Startfelder alle etwas die gleiche Anzahl Läufer umfassen). Die Startzeit wird auf die bei der Anmeldung ausgehändigte Karte oder auf einen 'Quittungs'-Zettel geschrieben. Wenn der Start sehr weit entfernt liegt (die Anmarschzeit schwierig abzuschätzen ist) können die Startzeiten auch am Vorstart 'on the fly' verteilt werden. Bei kaltem  Wetter ist dieses Vorgehen aber nicht ideal (da die Läufer am Vorstart unter Umständen lange auf eine freie Startzeit warten müssen).

Am Vorstart löscht und prüft der Läufer seine SI-Card an einer der CLEAR-/CHECK-Stationen. Muss die Bahn durch den Läufer selber auf seine Laufkarte übertragen werden, so erfolgt der Eintritt in den Vorstartbereich in der Regel 8 Minuten vor der Startzeit. Werden eingedruckte Bahnen angeboten so genügen 3 bis 2 Minuten Vorlauf (Abgabe der Laufkarte in der Minute vor dem Start / am Start).

In der Minute vor Startzeit stellen sich die Läufer an der Startlinie auf. Auf Startzeit gehen sie ohne Hast an die Starteinheiten, die sich ca. 5 m hinter der Startlinie befinden, stempeln (lösen die Startzeit aus) innerhalb 10 Sekunden und rennen dann entlang der ausgeflaggten Strecke Richtung Startpunkt los.

Die Posten werden in der vorgeschriebenen Postenreihenfolge angelaufen. Jeder Posten wird mit der SI-Card 'gestempelt' (SI-Card in Loch halten, bis das Quittungs-Signal ertönt / die Station blinkt). Bleibt die Quittung aus, so stempelt der betroffene Läufer mit der Reserve-Zange auf die Laufkarte. Mit dem Stempeln des Ziels ist der Lauf abgeschlossen, es darf dann nicht wieder in das Laufgebiet gegangen werden.

Nach dem Lauf lassen die Läufer bei der Auswertung ihre SI-Card auswerten. Die Wettkampfsoftware liest die auf der SI-Card gespeicherten Daten, berechnet die Laufzeit auf Grund der Differenz von Start- zu Zielstempel, vergleicht die gespeicherten Posten mit den Daten des Bahnschlüssels, definiert die Wertung und druckt einen Zettel mit den Zwischenzeiten und der Laufzeit resp. der Wertung aus.

Problemfälle (vom Läufer nicht akzeptierte Fehlstempel, technische Probleme, ...) werden vom Auswerter an einem für diesen Zweck reservierten PC behandelt. Er hält sich bei der Klassierung von fehlenden Stempeln an das Grundlagenpapier 'fehlende Postenquittung'.  Regelmässig druckt er Ranglisten aus, die vom Veranstalter an der vorbereiteten Resultat-Wand aufgehängt werden. Als Schutz vor Datenverlusten werden (je nach Software) permanent oder in regelmässigen Abständen Backup-Kopien der Daten angefertigt.

Die Wettkampfsoftware zeigt in der Läuferbilanz, wie viele der angemeldeten Läufer noch nicht von ihrem Lauf zurück sind. Nach Eintreffen des letzten Läufers gibt der Auswerter Meldung an den Veranstalter, dass dieser mit dem Einziehen der Posten beginnen kann. Der Auswerter erledigt derweil seine Abschluss-Arbeiten. Die Ranglisten werden auf plausible Resultate überprüft. Die Schlussranglisten werden ausgedruckt und aufgehängt. Das Schluss-Resultat wird auf den Server von Swiss-Orienteerung hochgeladen. Falls RouteGadget für diesen Lauf aktiviert ist werden die Resultate auch an das RouteGadget-Team gesendet; der Veranstalter seinerseits publiziert dort die Laufkarte (in reduzierter Auflösung) und die Bahndaten. Als Dienst am Kunden (Läufer) werden die Daten zusätzlich auf den Server von WinsSplits geladen. Und der Laufleiter erhält die Schluss-Resultate per Mail.

Während der Auswerter auf die Rückgabe seines Postenmaterials wartet baut er die Auswerte-Infrastruktur ab. Der Veranstalter reinigt die zurückkommenden Postenständer und schaltet die Posten-Einheiten aus. Nach Quittierung des zurückgegebenen Materials (Festhalten allfälliger Material-Verluste und -Defekte) geht aus der Sicht der IT ein hoffentlich pannenfreier Lauf zu Ende.