Bahnlegung
Das Vorgehen bei der Bahnlegung sowie viele praktische Anschauungsbeispiele sind im Bahnlegerhandbuch (erhältlich in der OL Materialstelle) zusammengefasst und sollen hier nicht nochmals detailliert wiedergegeben werden. In diesem Dokument werden die wichigsten Aufgaben aufgeführt und mit einigen Ergänzungen versehen. Ein Blick in das Bahnlegerhandbuch wird auch erfahrenen Bahnlegern empfohlen.
Aufgaben Grobplanung
- Besuch der Bahnlegertagung des Verbands
- Macht eine Geländeanalyse und erstellt in Absprache mit der Leitung Technik und unter Berücksichtigung des Laufkonzept das Bahnkonzept
Aufgaben Detailplanung
- Regelt mit der Kontrolle die Zusammenarbeit
- Regelt mit Kartenchef, wie allfällige Korrekturen noch erfasst werden können.
- Klärt mit Leiter Technik ab, welche Kategorien ausgeschrieben werden.
- Klärt Schiessplätze und andere Einfluss/Gefahrenbereiche ab und arbeitet an der Definition der Wildruhezonen mit
- Legt anforderungsgerechte, interessante und abwechslungsreiche Bahnen gemäss Vorgaben der WO
- Erstellt Konzept für die Verpflegung der Läufer unterwegs (->Zwischenverpflegung)
- Bestimmt die Postenstandorte (fair, eindeutig und umweltgerecht), markiert sie im Gelände (-> Vormarkieren) und erstellt die Postenbeschreibung. Dabei werden die Abstandsregeln gemäss WO und IOF berücksichtigt
- Regelt allfällige Übergänge mit Landbesitzern und/oder Ressort Verkehr
- Trifft Massnahmen im Wettkampfbereich gegen Wald-, Wild- und Landschaden; regelt allfällige Absprachen und allenfalls Entschädigungen (maximale Kompetenz 300 Fr.).
- Lässt Bahnen und Posten von Kontrolleur und TD prüfen und bereinigt mit ihnen allfällige Unklarheiten
- Liefert der Administration zur Erstellung der Weisungen die technischen Laufdaten (km, Steigung, Anzahl Posten) sowie die Distanzen WKZ-Start, resp. -Ziel
- Erstellt das Startzeitraster für die Auswertung
- Stellt Bahnfile fertig (Postennummern platzieren, Postenringe und Verbindungslinien schneiden)
- Liefert fertig gestellte Bahnfile für die Erstellung der Druckvorlagen (-> Vorgehen Kartendruck)
- Kontrolliert die Druckvorlagen (PDF)
- Kontrolliert die gedruckten Laufkarten (-> Kontrolle von Laufkarten)
- Liefert die nötigen Informationen (Bahnexport) für das Auswertesystem
- Stellt sicher, dass das Postenmaterial rechtzeitig vor Ort ist (Vorbereitung, Übergabe)
- Beschafft weiteres Material (Signalisation, Absperrungen, Pflichtstrecken usw.)
- Plant mit Kontrolleur und Postensetzern das Vorgehen am Vortag/Lauftag (Posten und Einheiten setzen, Markierungen anbringen, Postenüberwachung)
Aufgaben Lauftag (->Vorgehen am Lauftag)
- Koordiniert das Setzen und Kontrollieren der Posten und Einheiten
- Koordiniert das Markieren von Schutz- und Sperrgebiete und Pflichtstrecken
- Koordiniert das Deponieren der vorgesehen Verpflegungsposten im Wald
- Meldet Bereitschaft des Laufes an Leiter Technik bis spätestend eine Stunde vor dem 1. Start.
- Stellt die Postenüberwachung während dem Lauf sicher, inklusive Ersatz defekter oder abhandegekommener Posten
- Organisiert das Einziehen der Posten und die Materialrückgabe
Abschluss
- erstellt eine Dokumentation der Bahnen
Hilfestellungen für die Bahnlegung
- Bahnlegung für Orientierungslauf mit OCAD (Externer Link)
- Berechnung von Bahnlängen
Kontrolle
Bei jedem Lauf muss eine Kontrolle eingesetzt werden. Sie überprüft die Arbeit der Bahnlegung und ist somit die wichtigste Person in der Qualitätssicherung des Wettkampfs. Sie arbeitet unabhängig von der Bahnlegung damit sämtliche Entscheide unvoreingenommen beurteilt werden können. Die Kontrolle sollte mindestens ebenso erfahren sein wie die Bahnlegung. Nur so kann die wichtige Kontrollfunktion gut wahrnehmen und getraut sich im Zweifelsfall einen kritischen Punkt anzusprechen.Aufgaben Grobplanung
- Besuch der Bahnlegertagung des Verbands
- Koordiniert die Zusammenarbeit mit der Bahnlegung
- Ist der verlängerte Arm des TDs, erledigt für ihn Aufträge bei der Kontrolle
- Beobachtet, beurteilt und unterstützt die Arbeit des Bahnlegers, überprüft die Entscheide und Massnahmen auf Zweckmässigkeit und Vollständigkeit
- Überprüft Postenstandorte im Gelände (-> Vormarkieren), inklusive Postenbeschreibung und Abstände gemäss WO
- Überprüft Bahnen, Bahnlängen und Anforderungen
- Überprüft Start- und Zielanlage
- Überprüft Pflichtstrecken, Sperrgebieten, Sicherheitsmassnahmen und Verpflegungsposten
- Kontrolliert die Druckvorlagen (PDF) (->Vorgehen Kartendruck)
- Bereinigt mit der Bahnlegung allfällige Feststellungen oder Differenzen
- Kontrolliert mit der Bahnlegung die gedruckten Laufkarten (-> Kontrolle von Laufkarten)
Aufgaben Lauftag
- Unterstütz die Bahnlegung bei den Aufgaben am Lauftag
- Details
- Kategorie: Bahnlegung
- Erstellt: 16.02.2022
- Zuletzt aktualisiert: 16.02.2022
Tool zum Vergleichen von Postensequenzen
Mit diesem Programm kann geprüft werden ob Bahnen die gleiche Postensequenz haben.Vorgehen
- Exportieren der Bahnen im OCAD: (Bahnlegung -> Exportieren -> Bahnen (Text) )
- Im sich öffnenden Dialogfeld KEIN Häckchen setzen -> Speichern der Datei
- Programm "BahnTesterGleicheBahnen starten
- Im ersten Fenster einstellen auf wieviele gleiche Postensequenzen hintereinander geprüft werden soll
- Öffnen der oben gespeicherten Exportdatei
- Anschliessend werden die Bahnen ausgegeben welche die gleichen Postensequenzen haben
Das Tool wurde von Simon Ott (siott_ät_gmx.ch) programmiert.
Download
Postensequenzen.zip
- Details
- Kategorie: Bahnlegung
- Erstellt: 15.11.2017
- Zuletzt aktualisiert: 15.11.2017
Vorgehen am Lauftag
Für die Bahnlegung gibt es am Lauftag eine Reihe von Aufgaben die gut geplant werden müssen. Hier ein typisches Vorgehen, das sich bewährt hat.Material
- Postenständer und Postenflaggen
- SI-Einheiten
- ggf. Westen für SI-Einheiten
- gelöschte SI-Cards
- Ausleseeinheit mit Drucker
- Markierungsband (für Sperrgebiete, Übergänge etc)
- Reservematieral für Postenersatz (Ersatzposten, SI-Einheit, Tape, Marker)
Vorbereitung
Bei frühem Start können Postenständer auch bereits am Vortag gesetzt werden. Ebenfalls sollten Sperrgebiete bereits am Vortag ohne Zeitdruck markiert werden.
Ablauf Postensetzen / Kontrolle
Diese zwei Personen kontrollieren sich gegenseitig indem ein Posten von einer Person gesetzt und von der anderen kontrolliert wird (Korrekte Lage und Kontrollnummer). Wird eine Postenmarkierung nicht vorgefunden muss die Bahnlegung informiert werden. Der Posten wird durch den Postensetzer und Kontrolleur gestempelt.
Merkblatt zum Umgang mit SI-Einheiten: 20131121-GER_Beachten_beim_Setzen_der_Posten.pdf
Postenersatz
Während dem Lauf befinden sich permanant jemand des Bahnlegungsteams unmittelbar in der Nähe des Laufgebiets. Kritische Stellen (Waldrand, viele Spaziergänger etc.) können patroulliert werden. Es muss definiert sein wie auf Probleme im Wald reagiert wird (Erreichbarkeit, wo hat es Ersatzposten, Meldung an Auswertung).
- Details
- Kategorie: Bahnlegung
- Erstellt: 25.03.2014
- Zuletzt aktualisiert: 16.02.2022
Startzeitraster
Der Bahnleger ist verantwortlich für das erstellen des Startzeitrasters.Gemäss WO Art 102 gilt
- Das minimale Startintervall auf der gleichen Bahn beträgt zwei Minuten (Ausnahme Sprintdistanz: min 30" - besser 1')
- Bei Nat. OL muss das Startintervall in den einzelnen Kategoiren über die gesamte Startdauer gleich sein
Um Nachlaufen zu verhindern gilt zudem, dass zur gleichen Startzeit nicht zwei Kategorien denselben ersten Posten anlaufen sollen.
Das unter diesen Voraussetzungen erstellte Startzeitraster dient zur Auslosung der Startzeiten (bei OL mit Voranmeldung) oder zum erstellen der Startzeitenliste.
xxx -> ergänzen mit Beispielen
- Details
- Kategorie: Bahnlegung
- Erstellt: 23.04.2014
- Zuletzt aktualisiert: 18.11.2016
Berechnung von Bahnlängen
Berechnung der Bahnlänge: 55 Minuten geteilt durch 7.20 min/Lkm = 7.600 LKm ...Dividiert man die gewünschte Siegerzeit durch die min/Lkm erhält man die gewünschte Bahnlänge in LKm. Nur, wie lange braucht eine bestimmte Kategorie an einem bestimmten Wettkampf in einem bestimmten Wald pro Leistungs-Kilometer? Das ist eine Knacknuss, die sich jedem Bahnleger immer wieder stellt.
Wie geht man am besten vor?
Oft helfen frühere im gleichen oder einem ähnlichen Wald gelaufene Bahnen, deren Werte ungefähr übernommen werden. Das gilt jedoch nur für vergleichbare Wettkämpfe: ähnliche Laufform, Teilnehmerzahl und Läufer. Weiter unten findet man ein Angebot, mit dem sich diese Berechnungen bestellen lassen.
Bahnlänge
Ausgangswert für die Bahnlänge ist immer die vorgesehene Siegerzeit. Diese wird für alle Laufarten in WO-Art. 42-44 festgelegt. Die WO gibt von / bis Werte vor. Ziel kann nicht sein, einfach irgendwo in den verlangten Bereich zu zielen, sondern die Bandbreite zu nützen, um die Anforderungen zu variieren. Für wenig trainierte Teilnehmer oder am Saisonanfang eher die untere Begrenzung anvisieren, in einer Phase guten Trainingszustandes oder bei Meisterschaften eher die obere.
Es ist auch zu beachten, dass die Bahnlängen der WO im Normalfall für die vorgesehene Laufart (lang, mittel, Sprint) übernommen werden (also nicht „überlanger Mittel-Lauf“, „verkürzter Lang-OL“).
Für besondere und übrige OL können jedoch abweichende Siegerzeiten festgelegt werden.
Auch bei gegebener Siegerzeit kann die Länge der Bahn je nach Laufart stark schwanken: Bsp.: H12 im Mittelland an der EOM 5.2 Lkm; an einem einfachen regionalen OL in schwierigem Gelände 2.3 Lkm, bei einem Schüler-OL mit ungeübten Teilnehmern auch davon nochmals bis zur Hälfte.
Da die technische und/oder physische Leistungsfähigkeit je nach Teilnehmerkreis stark schwankt, sind sehr unterschiedliche Bahnlängen nötig, um die geplante Siegerzeit zu erreichen.
Siegerzeit
Als Siegerzeit gilt im Normalfall (grosse Kategorien) das erwartete Mittel der Ränge 1-3; die Länge der Bahn basiert auf Leistungskilometern (LKm). Diese berechnen sich aus (Distanz von Start bis Ziel) plus (Steigung auf vernünftigem Weg x 10); Bsp.: 8.5 km / 220 m Steigung = 10.7 Lkm.
Berechnung der Länge einer Bahn in Leistungskilometern aus Erfahrungswerten
Führen Erfahrungswerte nicht zu geeigneten Vorgaben, muss man versuchen, die Bahnlänge zu berechnen.
Es gibt bei Swiss Orienteering Erfahrungswerte, die beim Festlegen der Bahnlängen helfen können. Diese stammen von rund 1200 Läufen in über 500 verschiedenen Wäldern aus rund 35 Jahren.
Die beiden folgenden Berechnungsgrundlagen werden jährlich nachgeführt, wobei sich die Grundlagen vor allem auf die paar letzten Jahre abstützen.
- Durchschnittliche Lkm-Werte pro Wald (Waldliste-VHB-2024.pdf)
- Durchschnittliche Lkm-Werte pro Stadt (Stadtliste-VHB-2024.pdf)
- Berechnungsgrundlagen Lkm-Werte (BerechnungLKmfür_2022-VHB.pdf)
Sinnvoll ist eine Kombination beider Vorgehen: frühere Erfahrungswerte und errechnete Werte können sich gegenseitig ergänzen.
Helfen können auch Testläufe. Das Vorgehen bei der Berechnung wird im Anhang beschrieben. Dieses Verfahren ist nicht ganz einfach, führt jedoch auch mit wenig Erfahrung zum Erfolg.
Bei Swiss Orienteering besteht auf dieser Basis ein Berechnungsservice. Auf Grund von Erfahrungswerten kann man sich Annäherungswerte für die meisten Laufarten (SM, nat., reg., übr.) berechnen lassen. Für die kommenden nationalen OL und Meisterschaften erfolgt die Berechnung automatisch nach Schluss der vorhergehenden Saison.
Für eine Berechnung sind folgende Angaben nötig:
- Verein, Lauf, Laufdatum, (Mail)-Adresse des Bestellers
- Art des Laufes, erwartete Teilnehmerzahl,
- Wald (wenn möglich mit der Beurteilung, wo auf der Liste "Durchschnittliche Lkm pro Wald" der vorgesehene Wald eingestuft werden könnte),
- gewünschte Siegerzeiten (z.B. nach WO, nach WO um 20 % reduziert, individuell nach Kategorie, für alle 25' usw.).
Bestellungen für die Berechnung an
Hans Laube, im Gerbelacker 16, 3063 Ittigen; Email hans_laube@bluewin.ch.
In der Auswertung werden mit einem speziellen PC-Programm für den ganzen Lauf folgende Angaben ausgegeben (Beispiel):
Kategorie / Min/Lkm / angenommene Siegerzeit / Leistungs-Km
H-16 5.08 40 7.870
Die Berechnung hat auch den Vorteil, dass die Relationen zwischen den Kategorien recht gut stimmen.
Berechnung nach dem SOLV-Modell – Grundlagen und Vorgehen
Für Interessierte wird in den Anhängen das Vorgehen bei der Berechnung der Bahnlängen beschrieben. Wer sich interessiert, kann die Berechnungen selbst machen – einfacher ist es, sie zu bestellen. Die Berechnung ist recht komplex. Einfluss auf die Bahnlänge kann haben:
- unterschiedliche Belaufbarkeit der Wälder
- Leistungsfähigkeit der Kategorien (verändert sich bei zunehmender Schwierigkeit unterschiedlich und nicht linear!)
- Art des Laufes (SM, National A/B, regional, übrige, Staffel, Nacht, Team).
- die erwartete Teilnehmerzahl
- Faktoren wie Jahreszeit, Wetter, Anlass, Teilnehmerkreis, Art der Bahnlegung usw.
- diese Faktoren können sich gegenseitig kumulieren oder einschränken.
Bahnlängen sind immer schwierig zu berechnen
So unterschiedlich die Einflussfaktoren sind, so schwer ist es auch, im Voraus zu berechnen, wie schnell an einem bestimmten OL gelaufen wird. Die errechneten Werte können daher nie unbedingt richtig sein. Sie entsprechen jedoch Erfahrungszahlen aus sehr vielen Läufen aus mehr als 30 Jahren und liegen daher oft sehr nahe bei den am Lauf erreichten Werten.
Vorhersagen, die über den ganzen Lauf gesehen durchschnittlich nur um 2-3 % abweichen, sind nicht selten – auf die einzelne Kategorie bezogen sind die Abweichungen aber verständlicherweise grösser. Am zuverlässigsten ist die Berechnung für nationalen OL und Meisterschaften, bei regionalen OL nimmt die Zuverlässigkeit wegen des stark wechselnden Teilnehmerfeldes ab, obwohl dafür Korrekturfaktoren eingerechnet werden.
Der Bahnleger soll die errechneten Werte kritisch hinterfragen. Insbesondere ist zu berücksichtigen, dass für den ganzen Lauf von der gleichen Berechnungsgrundlage ausgegangen wird. Haben einzelne Kategorien leichteres oder schwierigeres Gelände, einfachere oder anspruchsvollere Bahnen als im Mittel, können die entsprechenden LKm noch erhöht oder reduziert werden. Ein gutes Hilfsmittel für die Beurteilung der Laufzeit können Testläufe auf einigen Bahnen sein.
Bei der Bahnlegung wird nun eine Bahn gelegt, die den errechneten oder geschätzten LKm-Werten so nahe wie möglich kommt (+/- 3-5%). Dabei soll das Verhältnis der Länge zur Steigung vernünftig sein und nur in extremen Fällen 20:1 übersteigen (= 500 m Steigung auf 10 km).
Anhänge
Anhang_-_Voraussetzungen_zur_Berechnung_der_Leistungskilometer.pdf
Anhang_-_Vorgehen_bei_der_Berechnung_einer_OL-Bahn_.pdf
- Details
- Kategorie: Bahnlegung
- Erstellt: 25.03.2014
- Zuletzt aktualisiert: 22.10.2023