Wichtigste Arbeiten Ressort Auswertung / IT


Die wichtigsten Arbeiten der Auswertung sind im 'Pflichtenheft Auswertung' in Form einer Checkliste zusammengestellt. In diesem Dokument wird ersichtlich, wann (mit Deadline) welche Arbeiten zusammen mit wem oder von wem (Schnittstellen) erledigt werden müssen. Das Pflichtenheft enthält alle Arbeiten, die zum normalen Leistungsumfang der Auswertung gehören und ist somit eine gute Diskussionsgrundlage für den Vertrag zwischen Veranstalter und Auswerter. Im nachfolgenden Text werden einzelne wichtige Punkte der Checkliste etwas detaillierter kommentiert.

                                                                        
TD
                                                                                                                                        
Kommentar

Meeting oder Telefonat mit TD/BL/Auswerter (Thema Startraster und Startliste)


An dieser Besprechung werden die Grundlagen für das Erstellen der Startliste erarbeitet
- Optimale Verteilung der Läufer über die ganze Startdauer (max. Intervall)
- Festlegen, ob Kategorien hintereinander starten oder nicht
- Vermeiden von Konflikten am ersten Posten
Checkliste 'Startliste erstellen' mit Auswerter durchgehen


Aufgrund der Checkliste 'Startliste korrekt erstellt' wird kontrolliert, ob die Startliste korrekt erstellt wurde. Das Auswechslen einer publizierten, fehlerhaften Startliste muss unbedingt verhindert werden, da sonst Läufer aufgrund der fehlerhaften, erst-publizierten Liste an den Start gehen.
Sicherstellen, dass Auswerter die Auswertung des StartChecks beherrscht

Der TD vergewissert sich, dass der Auswerter die Auswertung des StartChecks beherrscht. Am Lauftag fehlt die Zeit, um Anleitungen zu suchen und komplexe Auswertungen ein erstes Mal durchzuführen.


VERANSTALTER - Vorbereitung


Kommentar
Absprache mit Auswerter, welche Startzeit-Wünsche berücksichtigt werden



Der Laufleiter bespricht mit dem Auswerter, welche Startzeit-Wünsche der Auswerter mit seinem Programm berücksichtigen kann; dies betrifft vor allem das Koordinieren der Startzeiten von Gruppen und das Separieren der Startzeiten von Eltern (die ein Kind zu betreuen haben). Je nachdem müssen Einschränkungen in der Ausschreibung publiziert werden.
Provisorische Bahndaten an Auswerter   (Format absprechen) (BL)


Bahnleger und Auswerter sprechen ab, in welchem Format der Bahnexport zu erfolgen hat (ist abhängig vom verwendeten Programm). Damit der Auswerter das Importieren der Daten in die Wettkampfsoftware testen kann, erhält er vom BL ca 4 Wochen vor dem Wettkampf einen provisorischen Bahnexport.
Definitives Startraster an Auswerter (nach Meldeschluss) (BL)

Mit dem Meldeschluss sind die definitiven Läuferzahlen bekannt und damit kann das Startraster festgelegt werden. Die Läuferzahlen beeinflussen das Intervall (damit die maximale Startdauer nicht überschritten wird).


VERANSTALTER - Lauftag


Kommentar
Kurz-Info an Startpersonal durch Auswerter, Uebergabe Start-/Ziel-Material


Bei der Uebergabe des Startmaterials weist der Auswerter die Start-Equipe nochmals darauf hin dass
- der StartCheck nicht zu früh gestempelt wird (erst NACH erfolgtem Startsignal)
- die StartCheck-Einheit(en) sofort nach dem letzten Start zurückzubringen sind
Regelmässiges Aufhängen der Ranglisten (Helfer zur Verfügung Auswerter)


In der Auswertung werden in regelmässigen Abständen (ca. alle 20-30 Minuten) aktuelle Zwischenranglisten gedruckt. Der Auswerter sollte nicht Helfer suchen müssen, die die Ranglisten aufhängen. Die Helfer müssen bei der Auswertung auf den nächsten Ausdruck warten.
Behandlung von Problemfällen durch WR (Laufzettel von Auswerter)





Die Problemfälle treten beim Auslesen der SI-Card auf, wenn ein Läufer nicht alle Posten auf seiner SI-Card hat. Damit rasch über diese Fälle befunden werden kann, hat sich der Wettkampfrichter (WR) in der Nähe der Auswertung aufzuhalten.
Auswerter und WR protokollieren Fälle, in denen der Läufer mit dem Entscheid des WR nicht einverstanden ist auf dem 'Laufzettel fehlende Postenquittung'. Auf diesem Blatt wird auch festgehalten, wenn ein Läufer das Auslesen einer Posten-Einheit verlangt und dafür eine Kaution hinterlegt.
 

AUSWERTER - Vorbereitung


Kommentar
Firmware der SI-Einheiten aktuell (inkl. Service-Einheiten, Lesestation)



Die Firmware der SI-Stationen muss auf dem aktuellen Stand gehalten werden, damit neue SI-Cards (aktuell die SIAC) eingesetzt werden können. Die Kontrolle der Firmware ist vor allen dann sehr wichtig, wenn Stationen von verschiedenen Clubs an einem Lauf eingesetzt werden. Dabei dürfen die Service-Einheiten (Clear, Check und vor allem Start und Ziel) sowie die Lesestationen nicht vergessen werden.
Provisorische Startliste an TD, BL, LL






Mit dem heute üblichen Meldeschluss am Montag knapp 2 Wochen vor einem Anlass bleibt für das Erstellen der Startliste nicht viel Zeit, soll die Startliste dann am Freitag- nacht auf dem Netz sein. Umso wichtiger ist eine genaue Kontrolle der Listen durch TD, Bahnleger und Laufleiter. Und wichtig ist auch, dass diese Stellen die Listen speditiv kontrollieren und frei geben.
Bei speziellen Vorgaben für die Elite (z.B. Start in umgekehrter Reihenfolge der Punktliste) ist die prov. Startliste zur Kontrolle auch an den Chef Elitesport zu schicken.
Telefonat mit Startchef (Thema Standardstart - genauer Ablauf, StartCheck)



Das Startprocedere ist seit 2010 standardisiert. Da aber immer noch kleine Optimierungen vorgenommen werden (z.B. das Verfahren der Spätstarter mit der LateReg-Station) macht es Sinn, den genauen Ablauf und den Einsatz des LateReg und des StartCheck nochmals genau durch zu gehen, damit dann die Spezialfälle korrekt ausgewertet werden können und zu früh Startende eindeutig erfasst werden.
SI-Master stellen, SI abgleichen, Protokoll ausdrucken







Als Wettkampfzeit wird heute meist die Funkzeit (DCF-77) genommen. Nach dieser Zeit richtet man auch den SI-Master (die Zeitbasis zum Abgleichen der SI-Stationen). Die SI-Posteneinheiten können am Vorabend eines Nationalen OL gerichtet werden, die Zeitabweichung bis zum Einsatz ist hier tolerabel. Nach dem Abgleichen der Einheiten werden diese nacheinander mit einer SI-Card genügender Kapazität gestempelt. Dadurch werden Einheiten erfasst, deren Batterie schwach ist (mehrfaches Piepsen). Durch Auslesen der SI-Card und Ausdrucken der Zwischenzeiten erhält man dann ein Protokoll auf dem die Nummern der Einheiten und die korrekt gestellt Zeit kontrolliert werden können.


AUSWERTER - Lauftag


Kommentar
Start-/Ziel-Einheiten, StartCheck, LateReg und Startuhren abgleichen










Die Uhren in den SI-Einheiten laufen nicht sehr präzise; sie können eine Zeitabweichung von bis zu einer halben Sekunde im Tag aufweisen. Falls Posteneinheiten nicht ganz genau gestellt sind, so spielt das für den Wettkmapf keine gosse Rolle. Die zeitkritischen Elemente müssen aber möglichst genau laufen und deshalb erst kurz vor dem Wettkampf gestellt werden.
Zuerst wird die Funkuhr frisch gestartet, dass sie die aktuelle Funkzeit aufweist (auch die Funkuhren laufen nicht absolut präzis, sie synchronisieren automatisch jeden Tag 1 mal um 02:00 Uhr, dazwischen können sie auch etwas abweichen. ACHTUNG, im Tessin kann die Funkzeit nicht überall gut empfangen werden!
Dann wird der SI-Master nach der Funkuhr gestellt und werden damit zum Schluss die Start-/Ziel-Einheiten, die StartChecks und die LateReg-Einheit gestellt. Es wird auch eine Start-Einheit synchronisiert und an den Start mitgegeben, damit im Notfall auf Stempelstart umgestellt werden kann (z.B. bei Problemen mit dem Läufertransport).
Kontrolle Bahnen / Funktion der Posten anhand SI-Card der Postensetzer












Vor dem Ausbringen der Posten wird den Postensetzern eine gelöschte SI-Card mit genügender Kapazität abgegeben. Nachdem der Postenständer gesetzt und die SI-Einheit eingeklinkt wurde stempeln die Postensetzer die gesetzten Posten (Einschalten und Funktionskontrolle). Die SI-Card wird nach der Rückkehr in das Wettkampfzentrum in der Auswertung ausgelesen und es wird ein Zwischenzeiten-Streifen ausgedruckt. Die Postensetzer kontrollieren, ob sie alle Posten auf dem Streifen haben und ob die Reihenfolge dem Setzen entspricht. Bei Unklarheiten muss der in Frage stehende Posten nochmals kontrolliert werden. Grob kann auch nochmals die Stations-Zeit kontrolliert werden (speziell nach dem Umstellen von Sommer-/Winter-Zeit).
Falls vor dem ersten Start nicht alle Posten funktionieren soll auf keinen Fall der Start verschoben werden. Das führt zu viel grösseren Problemen, als wenn bei einzelnen betroffenen Läufern ein Posten fehlt und manuell (nach Kontrolle der Ersatzlochung) gewertet werden muss.
Behandlung von Problemfällen anhand Checkliste









An einem Nationalen OL und einer Meisterschaft darf der Auswerter im Falle eines fehlenden Stempels keine Korrekturen an den Läuferdaten vornehmen. Er darf dies erst im Auftrag des WR vornehmen.
Der WR wird zuerst mit dem Läufer diskutieren, ob dieser wirklich am Posten war und sicher gestempelt hat. Besteht der Läufer darauf, den Posten gestempelt zu haben, so wird der Fall gemäss 'Checkliste fehlender Postenquittung' beurteilt und auf dem 'Laufzettel fehlende Postenquittung' protokolliert. Der Läufer kann - nach Hinterlegung einer Kaution - verlangen, dass der Backup-Speicher des fehlenden Postens ausgelesen wird. ACHTUNG: Diese Funktion ist für berührungsloses Stempeln nicht verfügbar.
Eine Rangverkündigung wird aufgrund eines hängigen Falles nicht verschoben, die Zeremonie findet aufgrund Resultats der ausgelesenen SI-Card statt.
Auswertung StartCheck, Protokoll Frühstarter, Korrektur Läuferdaten (mit WR)













Falls die StartCheck-Einheiten nach dem letzten Start nicht spontan zurückgebracht werden, so bemüht sich der Auswerter aktiv darum. Erst aufgrund der Einträge in der Einheit ist sicher, wer überhaupt gestartet ist und wie viele Läufer demnach noch unterwegs sind.
Die Auswertung des StartChecks zeigt auch, wer zu früh gestartet ist. Je nach eingesetztem Programm (OEinzel, ORware) ist das eine mehr oder weniger aufwändige Prozedur.
Zur Zeit ist noch nicht ganz klar was mit Läufern geschehen soll, die zu früh gestartet sind. Zur Diskussion steht 'korrigieren der Startzeit', 'nicht klassieren' oder 'disqualifizieren'. 'Disqualifizieren' ist nicht korrekt, da kein eigentlicher Regelverstoss, sondern eher eine unbeabsichtigte Unaufmerksamkeit die Ursache ist. Bei 'nicht klassieren' kann der Läufer einen Protest einlegen und behaupten, dass die Startorganisation nicht korrekt war und der Veranstalter die Schuld trägt. Am Besten einigen sich Auswerter, WR und TD zusammen auf ein Vorgehen, das dann für alle Fälle gleich gehandhabt wird.
Validierte Rangliste (Problemfälle bereinigt) an TD






Der Auswerter validiert die Ranglisten vor dem Aufhängen an der Resultatwand. Periodisch kontrolliert er, ob bei fehlenden Postenquittungen allenfalls ein technischer Defekt die Ursache sein könnte (immer der gleiche Posten betroffen);es reklamieren nämlich nicht alle Läufer im Falle eines nicht eindeutigen Fehlstempels.
Die vom Auswerter validierten Schluss-Ranglisten werden dem TD für eine letzte Kontrolle vor der Rangverkündigung übergeben. Damit die Rangverkündigung möglichst verzögerungsfrei erfolgen kann, werden die Ranglisten von 'kompletten' Kategorien schon kontrolliert, bevor alle Läufer im Ziel sind.
Publikation definitive Resultate auf Swiss Orienteering




Es sollte das Ziel jedes Auswerters sein, die definitiven Ranglisten (alle Problemfälle geregelt) spätestens 1 Stunde nach dem letzten Zieleinlauf auf der Homepage von Swiss Orienteerung publiziert zu haben. Mit den heutigen Möglichkeiten der Mobil-Kommunikation sollte dies in der Regel kein (technisches) Problem sein. Gibt es im Wettkampfzentrum keinen GSM-Empfang, dann versucht man es unterwegs (und nicht erst zu Hause). Nicht akzeptabel ist eine Publikation der Ranglisten erst am folgenden Tag.