Auswertung / IT

Auswertung: Oberbegriff für alles was mit dem Postenkontroll-System, der Zeitmessung und der Resultat-Aufbereitung zusammenhängt. IT: Informations-Technologie, Informatik, EDV.

Dieses Kapitel behandelt die technischen Aspekte einer OL-Veranstaltung. Neben der Vorstellung der Technik (Postenkontrollsystem, Zeitmessung) wird vor allem auf das praktische Vorgehen beim Einsatz der Informatik-Mittel eingegangen. Wird das gleiche Thema an einem anderen Ort auch behandelt (z.B. Start-Organisation), so werden hier nur die Anforderungen und Arbeiten aus der Sicht der IT beschrieben.

Übersicht
Ergänzende Informationen Auswertung/ IT
Links zu relevanten Themen ausserhalb des Ressorts



Regional ausgeloste Startlisten

Gemäss WO Art. 106.1 und 108.1 können die Startlisten an Nationalen Läufen und Meisterschaften nach Regionen sortiert ausgelost werden. Das verbessert die Möglichkeit der gemeinsamen Anreise aus den Regionen und lässt Vereine und Familien in einem kürzeren Startintervall starten.

Es handelt sich hierbei um eine Empfehlung des Verbands, aber es ist keine Vorschrift. Es obliegt dem Veranstalter dieses Verfahren anwenden oder nicht, Abweichungen müssen aber gut überlegt sein (Absprache mit dem TD) und in der Ausschreibung publiziert werden.

Die Vorgaben der Kommission Spitzensport haben gegenüber der regionalen Auslosung Vorrang (WO Art. 106.2).

Regionenzuteilung
Die Läufer*Innen werden nach ihrer Postleitzahl einer Region zugeteilt. Umteilungen sind möglich (Meldung an das Verbandssekretariat).
 Region Bezeichnung Postleitzahlen  in % der CH
 WEST WE oder 101 1000 - 3299 + Ausland (Ausnahmen mögl) 17
 EMME EM oder 102 3300 - 3999, 4500 - 4999 15
 NORD NO oder 103 4000 - 4499, 5000 - 5999 18
 ZENT ZE oder 104 6000 - 6499, 8900 - 8999 10
 TI TI oder 105 6500 - 6999 11
 ZH ZU oder 106 8000 - 8199, 8300 - 8349, 8483 - 8499,
8600 - 8899
10
 OST OS oder 107 7000 - 7999, 8200 - 8299, 8350 - 8482,
8500 - 8599, 9000 - 9999
19

Prinzip
Es werden immer zwei (wechelnde) Regionen (z.T. drei inkl Ti) zusammengelegt und einem Startblock (Früh, Mitte Spät) zugeteilt. Die Startzeiten werden von der Mitte der Startdauer aus beidseitig gleichmässig verteilt. Dabei muss das Startintervall möglichst gross gewählt werden um pro Kategorie das ganze Startintervall auszufüllen.
reg aulsosung
Beispiel
Eine mögliche Verteilung der Regionen über eine Saison kann folgendermassen aussehen (Fiktive Saison).
bsp reg verteilung

Vorgehen
Die Regionenzuteilung wird jeweils auf die Veranstaltertagung hin erstellt und in o-tools beim entsprechenden Lauf hinterlegt (https://o-tools.swiss-orienteering.ch/plan). Diese Zuteilung wird von den Anmeldeportalen berücksichtigt.

Die Anmeldeportale exportieren bei jeder Läufer*in die Startblockzuteilung (Block 3 = Früh, Block 5= Mitte, Block 7 = Spät). Dazu sei auf die Dokumentation der einzelnen Auswerteprogramme verwiesen (picoSOFT: ->Startlisten erstellen; OL Einzel: siehe Programmhilfe).

SPORTident AIR+

SPORTident AIR+ ist eine Weiterentwicklung des uns allen bekannten und seit 1998 eingesetzten Postenkontroll- und Zeitmess-System SPORTident. AIR+ steht dabei für berührungsloses Stempeln. Das System SPORTident AIR+ besteht aus 2 Teilen: dem Sender (Posten-Einheit, Start (Bike-OL), Ziel) und dem Empfänger (SIAC = SPORTident Active Card). Das Funktions-Prinzip ist gleich wie beim Rundfunk:
Der Sender sendet ein Signal aus, das von dem darauf abgestimmten Empfänger detektiert und dekodiert wird. Die Reichweite des Signals an den Posten und am Ziel beträgt für den Fuss-OL 30-60 cm. Für den Bike-OL werden Posten-Einheiten verwendet, die eine Reichweite von 1.50 m aufweisen, die Durchfahrt-Breite an Start und Ziel beträgt beim Bike-OL bis zu 3 m. Für spezielle Events kann mittels einer Bodenschlaufe sogar eine Zielbreite von 6 m realisiert werden (Ski-OL, ELite-Sprints).

Berührungslos stempeln geht nur mit einer speziellen SI-Card, der sogenannten SIAC (SI Active Card). Die SIAC ist nicht mehr passiv und wartungsfrei. Für den berührungslosen Betrieb (Funk) ist eine Batterie notwendig, die eine projektierte Lebensdauer von 4 Jahren hat (bei 50 Einsätzen pro Jahr). Beim Einsatz der SIAC müssen einige Besonderheiten beachtet werden, damit es nicht zu Fehlstempeln kommt.  Aus diesem Grund soll die SIAC ein persönliches Sportgerät sein, mit dessen Umgang sein Besitzer vertraut sein muss. In der Regel werden vom Veranstalter keine SIAC vermietet. Hier finden die Läufer die notwendigen Informationen, die zu einem erfolgreichen Einsatz der SIAC führen.

Für den Fuss-OL ist das System SPORTident AIR+ voll rückwärtskompatibel. Der Veranstalter kann seine vorhandenen SI-Einheiten weiter verwenden, sie müssen einfach auf den AIR+ Betrieb umprogrammiert werden. An den so programmierten SI-Einheiten kann dann sowohl und gleichzeitig konventionell und berührungslos gestempelt werden. Für den Bike-OL (und Ski-OL) hingegen sind spezielle AIR+ Einheiten notwendig.

Hier finden die Veranstalter eine Uebersicht über die notwendigen Anpassungen für den Einsatz des Systems AIR+. Für den erfolgreichen Einsatz müssen sich Veranstalter, Bahnleger und Auswerter aber doch etwas in die Details von Technik und Anwendung vertiefen. Und für Spezialisten und Technik-Freaks liegt ein detaillierter System-Beschrieb bereit.

Die Kommission Wettkämpfe von Swiss Orienteering (KW) hat beschlossen, dass ab 2017 an Nationalen OL und Meisterschaften im Fuss-OL der berührungslose Modus AIR+ freizuschalten ist. Es wird explizit festgehalten, dass ein gemischter Betrieb (konventionelles und berührungsloses Stempeln) innerhalb einer Kategorie zulässig ist. Es ist allen Läufern freigestellt, sich eine SIAC zu kaufen und damit vom berührungslosen Stemplen profitieren zu können. Die Ueberlegungen und Begründungen zu diesem Entscheid finden sich in diesem Dokument.

IT-Belange an einem Regionalen OL

Chronologischer Ablauf einer OL-Veranstaltung aus der Sicht der Auswertung / IT. Mit den roten Links gelangt man direkt zum Detailbeschrieb des Themas.

Beim Zusammenstellen des OK engagiert der Laufleiter einen Auswerter. Wie an allen Läufen in der Schweiz soll das System SPORTident eingesetzt werden. An der OK-Sitzung, an der auch der Auswerter teilnimmt, wird besprochen, wie die Auswertung optimal im Wettkampfzentrum platziert wird und wie Start und Ziel organisiert werden sollen. Spätestens 2 Wochen vor dem OL liefert der Bahnleger dem Auswerter die Bahndaten. Frühestens 3 Tage vor dem Lauf werden die SPORTident-Einheiten mit der Wettkampfzeit (idealerweise Funkzeit) synchronisiert und zusammen mit Postenständern und Flaggen dem Bahnleger abgegeben. Damit die Posten nach dem Setzen eingeschaltet und kontrolliert werden können wird gleichzeitig pro Postensetzer eine gelöschte SI-Card abgegeben.

Am Lauftag gleicht der Auswerter seinen Time-Master (SI-Master) noch einmal mit der Wettkampfzeit (Funkzeit) ab und synchronisiert die Start- und Ziel-Einheiten sowie den letzten Posten (Zeit-kritische Elemente).

Im Wettkampfzentrum übergibt der Auswerter das Start- und Ziel-Material an die Ressort-Chefs. Dann stellt er seine Auswerte-Infrastruktur auf und instruiert die vom Veranstalter zur Verfügung gestellten Helfer. Spätestens 30 Minuten vor Eintreffen der Läufer ist alles bereit.

Die Postensetzer haben die Posten gesetzt und mit der SI-Card eingeschaltet. Sie kommen nun zur Auswertung um die SI-Card auszulesen. Auf dem ausgedruckten Zwischenzeitenzettel kontrollieren sie ob von allen Posten ein Stempel vorliegt und ob die Nummern in der gesetzten Reihenfolge auf dem Zettel erscheinen.

Die vom Veranstalter im Wettkampfzentrum aufgehängten Plakate informieren über den Ablauf des Anmeldeverfahrens, über Bahnlängen, über das Startverfahren und Beschreiben den Weg und den Zeitbedarf zum Start. Die Postenbeschreibungen liegen auf einem separaten Tisch im Eingangsbereich des Wettkampfzentrums auf.

Die Läufer treffen ein und melden sich für den Lauf an. Läufer mit einer eigenen SI-Card stehen an der Express-Anmeldung an; aufgrund der Nummer ihrer SI-Card kann das System die erforderlichen Anmeldedaten aus der Läufer-Datenbank holen und die Registrierung der für den Lauf notwendigen Personendaten ist innerhalb von 10 Sekunden erledigt. Die anderen Läufer beziehen eine Miet-SI-Card, ihre Daten müssen von Hand eingegeben werden. Nach Bezahlen des Startgeldes erhält der Läufer eine leere Laufkarte. Offeriert der Veranstalter eingedruckte Bahnen auf der Laufkarte, so werden diese erst am Start abgegeben. In diesem Fall muss bei der Anmeldung eine Kontrolle (manuell oder mittels einer Funktion der Wettkampfsoftware) geführt werden wie viele Karten pro Kategorie notwendig sind, resp. noch vorhanden sind. Die notwendigen Karten werden fortlaufend im Wettkampfzentrum gedruckt und an den Start gebracht.

Nach erfolgter Anmeldung reserviert sich der Läufer eine Startzeit. Das für die Zuteilung notwendige Startraster wurde vom Bahnleger erstellt. er hat darauf geachtet, dass Teilnehmer-starke Kategorien nicht auf der gleichen Bahn laufen (damit die Startfelder alle etwas die gleiche Anzahl Läufer umfassen). Die Startzeit wird auf die bei der Anmeldung ausgehändigte Karte oder auf einen 'Quittungs'-Zettel geschrieben. Wenn der Start sehr weit entfernt liegt (die Anmarschzeit schwierig abzuschätzen ist) können die Startzeiten auch am Vorstart 'on the fly' verteilt werden. Bei kaltem  Wetter ist dieses Vorgehen aber nicht ideal (da die Läufer am Vorstart unter Umständen lange auf eine freie Startzeit warten müssen).

Am Vorstart löscht und prüft der Läufer seine SI-Card an einer der CLEAR-/CHECK-Stationen. Muss die Bahn durch den Läufer selber auf seine Laufkarte übertragen werden, so erfolgt der Eintritt in den Vorstartbereich in der Regel 8 Minuten vor der Startzeit. Werden eingedruckte Bahnen angeboten so genügen 3 bis 2 Minuten Vorlauf (Abgabe der Laufkarte in der Minute vor dem Start / am Start).

In der Minute vor Startzeit stellen sich die Läufer an der Startlinie auf. Auf Startzeit gehen sie ohne Hast an die Starteinheiten, die sich ca. 5 m hinter der Startlinie befinden, stempeln (lösen die Startzeit aus) innerhalb 10 Sekunden und rennen dann entlang der ausgeflaggten Strecke Richtung Startpunkt los.

Die Posten werden in der vorgeschriebenen Postenreihenfolge angelaufen. Jeder Posten wird mit der SI-Card 'gestempelt' (SI-Card in Loch halten, bis das Quittungs-Signal ertönt / die Station blinkt). Bleibt die Quittung aus, so stempelt der betroffene Läufer mit der Reserve-Zange auf die Laufkarte. Mit dem Stempeln des Ziels ist der Lauf abgeschlossen, es darf dann nicht wieder in das Laufgebiet gegangen werden.

Nach dem Lauf lassen die Läufer bei der Auswertung ihre SI-Card auswerten. Die Wettkampfsoftware liest die auf der SI-Card gespeicherten Daten, berechnet die Laufzeit auf Grund der Differenz von Start- zu Zielstempel, vergleicht die gespeicherten Posten mit den Daten des Bahnschlüssels, definiert die Wertung und druckt einen Zettel mit den Zwischenzeiten und der Laufzeit resp. der Wertung aus.

Problemfälle (vom Läufer nicht akzeptierte Fehlstempel, technische Probleme, ...) werden vom Auswerter an einem für diesen Zweck reservierten PC behandelt. Er hält sich bei der Klassierung von fehlenden Stempeln an das Grundlagenpapier 'fehlende Postenquittung'.  Regelmässig druckt er Ranglisten aus, die vom Veranstalter an der vorbereiteten Resultat-Wand aufgehängt werden. Als Schutz vor Datenverlusten werden (je nach Software) permanent oder in regelmässigen Abständen Backup-Kopien der Daten angefertigt.

Die Wettkampfsoftware zeigt in der Läuferbilanz, wie viele der angemeldeten Läufer noch nicht von ihrem Lauf zurück sind. Nach Eintreffen des letzten Läufers gibt der Auswerter Meldung an den Veranstalter, dass dieser mit dem Einziehen der Posten beginnen kann. Der Auswerter erledigt derweil seine Abschluss-Arbeiten. Die Ranglisten werden auf plausible Resultate überprüft. Die Schlussranglisten werden ausgedruckt und aufgehängt. Das Schluss-Resultat wird auf den Server von Swiss-Orienteerung hochgeladen. Falls RouteGadget für diesen Lauf aktiviert ist werden die Resultate auch an das RouteGadget-Team gesendet; der Veranstalter seinerseits publiziert dort die Laufkarte (in reduzierter Auflösung) und die Bahndaten. Als Dienst am Kunden (Läufer) werden die Daten zusätzlich auf den Server von WinsSplits geladen. Und der Laufleiter erhält die Schluss-Resultate per Mail.

Während der Auswerter auf die Rückgabe seines Postenmaterials wartet baut er die Auswerte-Infrastruktur ab. Der Veranstalter reinigt die zurückkommenden Postenständer und schaltet die Posten-Einheiten aus. Nach Quittierung des zurückgegebenen Materials (Festhalten allfälliger Material-Verluste und -Defekte) geht aus der Sicht der IT ein hoffentlich pannenfreier Lauf zu Ende.

Startliste

Bei Wettkämpfen mit Voranmeldung muss im Normalfall eine Startliste erstellt werden. Die korrekte Erstellung der Startliste für Nationale OLs und Meisterschaften ist nicht trivial und bedarf einer guten Zeitplanung. Ein vorgängiges durchspielen des Prozederes wird dringend empfohlen, weil die echte Auslosung meist unter Zeitdruck passiert und durch vorgängiges Üben weniger Fehler gemacht werden.

Um die Startliste zu erstellen werden folgende Informationen benötigt:
  • Startfenster (maximal 5 Stunden, siehe WO Art. 105)
  • Art der Startreihenfolge (siehe Wo Art. 106-108)
  • Startzeitraster
  • Export der Anmeldungen vom Anmledeportal inklusive den Startzeitwünschen
  • Bei Nationalen OL: Regionalen Startzeitauslosung (zu finden unter Veranstaltertagung und dem entsprechenden Jahr)
Im weiteren sind folgende Punkte zu beachten
  • Inhalt und Form der Startliste ist in der WO Art. 109 geregelt.
  • Bei Nationalen OLs und Meisterschaften ist die Startliste durch den TD zu genehmigen (WO Art. 25)

Folgende Dokumente beschreiben das Erstellen der Startlisten für die in der Schweiz am häufigsten verwendeten Auswerteprogramme:

xxx zu erstellen

IT-Belange an einem Nationalen OL

Chronologischer Ablauf einer OL-Veranstaltung aus der Sicht der Auswertung / IT. Mit den roten Links gelangt man direkt zum Detailbeschrieb des Themas.

Beim Zusammenstellen des OK engagiert der Laufleiter einen Auswerter; die Minimal-Anforderungen an die Auswertung wurden von der Kommission Wettkämpfe definiert und sind im Dokument 'Pflichtenheft für Auswerter' zusammengestellt; dieses Dokument ist eine gute Basis für die Zusammenarbeit des Veranstalters mit dem Auswerter. Wie an allen Läufen in der Schweiz soll das System SPORTident eingesetzt werden. Mit dem Auswerter wird vereinbart, ob er auch das Posten- und SPORTident-Material liefert. An der OK-Sitzung, an der auch der Auswerter teilnimmt, wird besprochen, wo die Auswertung platziert wird (im Wettkampfzentrum, unmittelbar nach dem Ziel) und welche Zusatzleistungen bereitgestellt werden sollen (Resultate für Speaker, Funkposten, Ranglisten auf Beamer, Online-Resultate, Resulate auf lokalem WLAN). Der Startablauf wird standardmässig gemäss Dokument 'StandardStart' erfolgen. Bei Auswertung im Zielbereich und insbesondere bei Inanspruchnahme von Zusatzleistungen ist eine Absprache des Ziel-Layouts mit dem Auswerter unabdingbar (Kabel-Verbindungen). Funkposten müssen separat bei VELPOZ Schweiz bestellt werden. Für die Verarbeitung der eintreffenden Funksignale ist eine Speaker-Software notwendig; Software und deren Bedienung sind vom Veranstalter zu organisieren, das ist im normalen Leistungsumfang der Auswertung nicht inbegriffen. Auch Speaker und Beschallungsanlage müssen vom Veranstalter bereitgestellt werden.

Die Absprache der Termine und Deadlines erfolgt auf Grund des Pflichtenheftes für Auswerter. Der Meldeschluss wird so festgelegt, dass dem Auswerter für das Erstellen der Startlisten genügend Zeit zur Verfügung steht. Für die Ausschreibungen muss zudem definiert werden, welche Startzeitwünsche durch den Auswerter verarbeitet werden können.

Startnummern sind notwendig für Staffel- und Team-Läufe sowie für Sprints (Identifikation von Läufern, die sich nicht an die Sprint-Regeln halten). Bei Staffeln ist die Strecken-Nummer als kleine Ziffer hinter der Startnummer zu drucken. Die Startnummern werden vom Veranstalter bestellt. Sollen Namen auf die Startnummern gedruckt werden, so ist dies vorgängig mit dem Auswerter abzusprechen.

Spätestens 2 Wochen vor dem OL liefert der Bahnleger dem Auswerter die Bahndaten und das Startraster. Spätestens am Meldeschluss erhält der Auswerter vom Laufleiter den Link für den Download der Anmeldedaten. Aufgrund der Vorgaben der WO und den Zusatzinstruktionen des Junioren-Trainers und des Chefs Elitesport erstellt der Auswerter die Startlisten und leitet den Entwurf zur Kontrolle an Laufleiter, Bahnleger und TD weiter. Startzeit-Wünsche werden gemäss Absprachen / Ausschreibung berücksichtigt oder nicht. Die definitive Startliste wird spätestens 10 Tage vor dem Anlass publiziert. Nach dem Meldeschluss kontrolliert der Veranstalter, ob alle angemeldeten Junioren und Elite-Läufer das Doping-Statut unterschrieben haben.

In der Woche vor dem Lauf werden Postenständer und Flaggen dem Bahnleger abgegeben. Frühestens am Vortag des Laufes, idealerweise früh am Morgen vor dem Lauf werden die Posten-Einheiten synchronisiert und den Postensetzern übergeben. Damit die Posten nach dem Setzen kontrolliert werden können werden den Postensetzern gelöschte SI-Cards mit genügender Kapazität ausgehändigt.

Am Vorabend des Laufes werden vom Auswerter die letzten Mutationen verarbeitet und die aktuellen Startlisten und die Start-Kontroll-Listen ausgedruckt. Diese Listen werden am Morgen des Laufes zusammen mit den frisch synchronisierten Start-Check-Einheiten dem Startmaterial der Start-Equipe übergeben. Der Auswerter wird bei der Material-Uebergabe kurz die wichtigsten Punkte im Ablauf des Standard-Starts hinweisen. Danach werden auch die synchronisierten Ziel-Einheiten an die Ziel-Equipe ausgehändigt.

Spätestens jetzt wird vom Auswerter die Auswerte-Hardware aufgebaut. Platz-Bedarf und Platzierung wurden im Rahmen von bilateralen Vorgesprächen mit dem Chef des Wettkampfzentrums abgesprochen. Die Auswertung soll 30 Minuten vor Beginn der Anmeldezeit (falls Offen-Kategorien angeboten werden) resp. 30 Minuten vor dem ersten Start betriebsbereit sein. Nach Verarbeitung der letzten Mutationen werden die Startlisten im Wettkampfzentrum aufgehängt. Für die Abgabe der Startnummern hat sich bewährt, diese Kategorien-weise als kleine Pakete unterhalb der Startliste der entsprechenden Kategorie zur Selbstbedienung zu befestigen.

Die Läufer der Offen-Kategorien starten in einem separaten Startbereich und lösen die Startzeit mit der Start-Einheit aus. Die vorangemeldeten Läufer treten 4 Minuten vor Startzeit in den Vorstart-Bereich ein. In der Minute vor Startzeit stempeln sie die StartCheck-Einheit und stellen sich neben die Kartenbox ihrer Kategorie. Auf das Startsignal ergreifen sie die oberste Karte und rennen dann entlang der ausgeflaggten Strecke Richtung Startpunkt los. Die Posten werden in der vorgeschriebenen Postenreihenfolge angelaufen. Jeder Posten wird mit der SI-Card 'gestempelt' (SI-Card in Loch halten, bis das Quittungs-Signal ertönt / die Station blinkt). Bleibt die Quittung aus, so stempelt der betroffene Läufer mit der Reserve-Zange auf die Laufkarte. Mit dem Stempeln des Ziels ist der Lauf abgeschlossen, es darf dann nicht wieder in das Laufgebiet gegangen werden. Die Läufer der Offen-Kategorien stempeln einen separaten letzten Posten und laufen dann im gleichen Ziel wie die vorangemeldeldeten Läufer ein. Eine Separierung des Ziels ist aus technischer Sicht nicht notwendig.

Nach dem Lauf lassen die Läufer bei der Auswertung ihre SI-Card auswerten. Die Wettkampfsoftware liest die auf der SI-Card gespeicherten Daten, berechnet die Laufzeit auf Grund der Differenz von Startzeit zu Zielstempel, vergleicht die gespeicherten Posten mit den Daten des Bahnschlüssels, definiert die Wertung und druckt einen Zettel mit den Zwischenzeiten und der Laufzeit resp. der Wertung aus. Regelmässig druckt der Auswerter Ranglisten aus, die vom Veranstalter an der vorbereiteten Resultat-Wand aufgehängt werden. Als Schutz vor Datenverlusten werden (je nach Software) permanent oder in regelmässigen Abständen Backup-Kopien der Daten angefertigt.

Problemfälle (vom Läufer nicht akzeptierte Fehlstempel) werden vom Auswerter auf dem Laufzettel 'fehlende Postenquittung' protokolliert und an den Wettkampfrichter weitergeleitet. Dieser entscheidet aufgrund des Grundlagenpapiers 'fehlende Postenquittung' über Klassierung oder Nicht-Klassierung. Allfällige Korrekturen an den Daten werden vom Auswerter nur im Auftrag des Wettkampfrichters vorgenommen. Ist der Läufer mit dem Entscheid des Wettkampfrichters nicht einverstanden, so kann er einen Protest einlegen (der dann vom Schiedsgericht behandelt wird).

Unmittelbar nach dem letzten Start (nicht erst wenn die Startinfrastruktur fertig abgebaut ist!) werden die Start-Check-Einheiten in die Auswertung gebracht. Dort wird der Backupspeicher der Einheit ausgelesen und mit den Anmeldedaten und der Startliste verglichen. So kann festgestellt werden, wer nicht gestartet ist und wer nicht zur korrekten Startzeit gestartet ist. Der TD entscheidet, ob die zu früh gestarteten Läufer nicht klassiert werden oder ob deren Startzeit korrigiert wird.

Nach Eintreffen des letzten Läufers gibt der Auswerter Meldung an den Veranstalter, dass dieser mit dem Einziehen der Posten beginnen kann. Der Auswerter erledigt derweil seine Abschluss-Arbeiten. Die Ranglisten werden auf plausible Resultate überprüft. Die Schlussranglisten werden ausgedruckt und aufgehängt. Das Schluss-Resultat wird auf den Server von Swiss-Orienteerung hochgeladen. Da RouteGadget von Swiss Orienteering als Archiv für Karte und Bahnen der nationalen Läufe verwendet wird, werden die Resultate auch an das RouteGadget-Team gesendet; der Veranstalter seinerseits publiziert dort unmittelbar nach Abschluss des Laufes die Laufkarte (in reduzierter Auflösung) und die Bahndaten. Als Dienst am Kunden (Läufer) lädt der Auswerter die Resultate mit Zwischenzeiten zusätzlich auf den Server von WinsSplits. Und der Laufleiter erhält die Schluss-Resultate per Mail. Dann baut der Auswerter seine Infrastruktur ab.

Der Veranstalter reinigt die zurückkommenden Postenständer und schaltet die Posten-Einheiten aus. Nach Quittierung des zurückgegebenen Materials (Festhalten allfälliger Material-Verluste und -Defekte) geht aus der Sicht der IT ein hoffentlich pannenfreier Lauf zu Ende.