Start

Aufgaben Detailplanung
  • Rekognoszieren des Startbereichs zusammen mit Bahnleger
    • Definition des Startpunkts
    • genügend Platz vorhanden?
    • keine Störung durch Verkehr (Forststrassen)
    • genügend WC in Vorstartnähe
  • Macht sich mit dem Dokument "Standardstart" vertraut und setzt dieses um
  • Organisation und Vorbereitung des benötigten Materials
  • Festlegen und Sicherstellen der benötigten Anzahl Helfer, Einsatzplanung
  • Absprache mit Auswertung/IT bezüglich der Übergabe von SI-Einheiten, Startlisten
  • Absprache mit Leitung Technik bezüglich Übergabe der Karten

Aufgaben Lauftag
  • Koordiniert Startzeit mit Auswertung, organisiert Start-, Lösch, Prüfeinheiten
  • Instruiert Helfer für Startaufbau und koordiniert deren Einsatz
  • Markiert Weg Garderobe - Vorstart
  • Richtet Startbereich ein
    • Einlaufgebiet  (wenn nötig Absperrungen "Stopp Laufgebiet")
    • Startablauf gemäss Dokument Standardstart ein
    • Startkanal für verspätete Läufer ein
    • Offen-Start ein
    • ggf. Verplegung an Vorstart
    • Startlisten
  • Meldet Bereitschaft von Start spätestens 15' vor erster Startzeit an Leitung Technik
  • Macht mit TD "Probedurchlauf" vor dem ersten Start
  • Überwacht Startablauf und Ablösungen, greift bei Problemen ein und löst diese

Detaillierter Startablauf
Je nach Art des Wettkampf und nach Organisation des Starts können obige Bereiche unterschiedlich organisiert werden. Abläufe, die bei allen Startvarianten gleich sind sind im Dokument Allgemeine Informationen zum Startablauf beschrieben.

Detailierte Informationen zu den einzelnen Start Varianten, sind den untenstehenden Seiten zu entnehmen:

Weitere Hilfen



Allgemeine Informationen zum Startablauf

Ort des Starts
Der Startpunkt wird vom Bahnleger aus technischen Gesichtpunkten bestimmt, für den "organisatorischen" Teil vor dem Startpunkt muss jedoch immer genügend Platz eingerechnet werden. Die Sicherstellung von genügend Platz und die sinnvolle Anordnung der verschiedenen Bereiche ist Aufgabe des Startchefs.

Der Start ist so anzulegen, dass der Läufer bis zur Startlinie keinen Einblick in das Laufgelände hat und nicht sehen kann wie andere Läufer weglaufen. Dies kann z.B. durch eine Geländekante oder ein Dickicht sichergestellt werden. Ist es nicht möglich den Zeitstart am Startpunkt zu machen, so können die Läufer mit einer Pflichtstrecke zum Startpunkt geführt werden.

Weg zum Start
  • Der Weg vom Wettkampfzentrum zum Start ist gut zu markieren (Fähnchen, Bänder).
  • Die benötige Zeit und die Distanz plus Steigung sind in den Weisungen und bei der Anmeldung bekanntzugeben. Dabei soll auf die weniger schnellen Teilnehmer (Kinder, Familien, H75) Rücksicht genommen werden. Versierte Läufer können anhand von Distanzangaben die benötigte Zeit selber abschätzen.
  • Faustregel: pro Leistungskilometer ca. 12-15 Minuten. Am besten Weg einmal gemütlich zu Fuss zurücklegen.
  • Ist der Anmarsch länger als 15 Minuten, empfiehlt es sich, etwa nach jedem Kilometer einen Hinweis auf die verbleibende Strecke anzubringen; so kann jeder Läufer selbst abschätzen, wie lange er noch benötigt.
  • Die Marschzeit darf üblicherweise eine Stunde nicht überschreiten (WO Art. 111), ist der Anmarsch länger, ist darauf im Voraus hinzuweisen.
  • Andere Möglichkeiten: Transport für den ganzen Weg oder einen Teil davon anbieten, evtl. auch nur für ganz junge und ältere Teilnehmer. Für Transport kann Beitrag verlangt werden.
  • Führt der Anmarsch nahe am Laufgebiet vorbei, ist dieses mit Bändern und dem Plakat „Stopp Laufgebiet" zu markieren.

Warte- / Einlaufbereich

In der Nähe des Startes soll der Läufer die Möglichkeit haben, sich warmzulaufen (Einlaufgebiet). Geeignet sind dafür offener Wald, Naturwege, Wiesen (mit Bewilligung!) – wenn möglich immer mit Höhenunterschieden. Die Grösse beträgt mindestens etwa 100 x 100 Meter (oder eine entsprechende Fläche).

Vor allem bei warmem Wetter sind die Läufer auf dem Weg zum Start oder am Vorstart für Trinkwasser dankbar. Die Menge ist gut berechnen (2-3dl pro Läufer) und Nachschub sicher zu stellen. Eine einfache Organisation mit Milchkanne/Bidon und Bechern reicht normalerweise aus. Wird vor dem Start eine Verpflegung angeboten, so ist das in den Weisungen zu vermerken, andernfalls wird empfohlen PET-Säcke für eigene Getränkeflaschen bereitzustellen.

Bei grösseren Anlässen empfiehlt sich am Weg zum Start oder in Startnähe die Einrichtung einer einfachen Toilette (ToiToi).

Vorstart
Der Vorstart trennt den Warte- und Einlaufbereich vom eigentlichen Startprozedere.

Der Läufer darf eine bestimmte Zeit (3'-10', in den Weisungen anzugeben) vor seiner Startzeit den Vorstartbereich betreten. Dazu ruft ein Helfer jede Minute die Startzeit auf, die den Vorstartbereich betreten darf. Eine gut sichtbare Uhr (Küchenuhr oder Klappenuhr) zeigt dabei die aufgerufene Startzeit an. Das heisst diese Uhr geht um die Zeitspann zwischen Vorstart und Start vor.

Beim Betreten des Vorstartbereichs müssen die Läufer ihre SI-Card löschen und prüfen, dazu sollten je nach Anzahl Läufer 1-3 Lösch- und Prüfeinheiten bereit stehen. Dieser Vorgang sollte von einem Helfer überwacht werden, da ungeübte Läufer diesen Schritt häufig vergessen.

Der weitere Ablauf im Vorstartbereich unterscheidet sich je nach Startvariante (siehe Hauptseite Start).

Zeitstart
Der Zeitstart findet bei Einzelläufen durch eine akustisches Startsignal der Startuhr statt. Bei Massenstart durch Bekanntgabe durch den Speaker oder durch einen Startschuss. Je nach Startanlage können die Läufer nach dem Zeitstart noch mit einer markierten Strecke zum Startpunkt geführt werden.

Startpunkt
Der Startpunkt ist im Gelände mit einer Postenflagge und auf der Karte mit einem Dreieck markiert. Beim Startpunkt beginnt für den Läufer die individuelle Navigation. Der Startpunkt sollte so gewählt werden, dass es möglichst viele Varianten für erste Posten gibt.

Start mit Kartenabgabe am Zeitstart

Bei grösseren Läufen (Nationalen Wettkämpfen und Schweizermeisterschaften) erfolgt die Kartenabgabe mit eingezeichneter Bahn zum Zeitpunkt des Starts.

Das Dokument Standardstart beschreibt diesen Startablauf detailliert (inkl. Layout des Startbereichs).

Dieses Papier wurde in Zusammenarbeit zwischen den Technischen Delegierten und der Arbeitsgruppe IT entwickelt. Die Veranstalter von nationalen Läufen sind gehalten sich an diese Vorgaben zu halten weil sie sich bewährt haben und die Läufer sich an diesen Ablauf gewöhnt haben.

Zusätzlich sind auf der Seite Uebersicht Dokumente Auswertung / IT die Dokumente unter "Start Belange" zu beachten.

Jagdstart

Beim Jagdstart starten die Läufer mit ihrem individuellen Rückstand auf die Bestzeit aus vorhergehenden Etappen (z.B. Mehrtage-OL). Interessant an diesem Verfahren ist, dass der erste Läufer jeder Kategorie, der im Ziel eintrifft, zugleich auch der Sieger ist und die Einlaufreihenfolge der Läufer genau der Schlussrangliste entspricht.

Der Läufer mit der Bestzeit startet zur Nullzeit seiner Kategorie (z.B. um 10.00 Uhr) die übrigen mit ihrem Zeitrückstand. Die nachfolgenden Läufer können so den führenden Kollegen „jagen". Ein Läufer, der nach den vorhergehenden Etappen z.B. einen Rückstand von 12:41 Minuten hat, startet daher um 10:12:41 Uhr. Nicht alle Kategorien sollten die gleiche Nullzeit haben damit sich die Läufer besser über die Startdauer verteilen.

Beispiel:
Nullzeit Kategorien
9:45 HAK, HAM
9:50 H45, D18
9:55 H14, H65
etc.

Oft werden dabei - um die Spannung zu erhöhen - die wichtigsten und interessantesten Kategorien so gestartet, dass deren Sieger im Ziel eintreffen, wenn alle andern Kategoriensieger schon eingetroffen sind.

Da es bei jedem derartigen OL immer Läufer mit sehr grossen Rückständen oder fehlenden Resultaten aus den Vorläufen gibt, wird ab einer bestimmten Zeit (z.B. 30 bis 60 Minuten je nach der Anzahl von Vorläufen resp. der Grösse der Rückstände) in Minutenabstand gestartet, um die Startdauer nicht allzusehr zu verlängern.

Startliste
Problematisch beim Jagdstart ist, dass Läufer der verschiedenen Kategorien gemischt teilweise in kleinen Sekundenabständen starten. Der Ablauf muss daher gut überlegt und vorbereitet sein. Wichtigstes Hilfsmittel ist eine Startliste, auf der alle Starts unabhängig von der Kategorie zeitlich geordnet aufgeführt sind.

Eine Jagdstartliste soll etwa so aussehen

Startzeit Name Kategorie
09:30:00 Peter Hauser HB
09:30:00 Trudi Herzig DB
09:30:14 Hans Meier HB
09:30:17 Peter Keller HB
09:32:28 Käthi Steffen DB
09:34:48 Sepp Inauen HB
09:37:02 Max Müller HB
09:37:08 Stefan Isenschmid HB
09:40:00 Reto Schär HAK
09:40:00 Urs Brunella H18
09:40:14 Christian Hegner H18
09:41:04 Bernhard Buchwalder HB
etc..

Die erstellung der Jagdstartliste und die Auswertung eines Wettkampfs mit Jagdstart stellt spezielle Anforderungen an die verwendete Auswertesoftware. Die Handhabung der Software muss im Vorfeld gut (ein)studiert werden damit im die Abläufe im "kritischen" Moment gut funktionieren.

Startablauf

Der Startablauf erfolgt entlang einem Startkanal der so eng ausgelegt ist, dass die Läufer nicht überholen können.

Die Läufer werden 3-5' vor ihrer Startzeit aufgerufen, in der Startreihenfolge eingereiht (Helfer 2) und Löschen/Prüfen ihre SI-Card (Helfer 3). Anschliessend gehen sie dem Startkanal entlang wo die Reihenfolge nochmals von kontrolliert wird (Helfer 4).

Der Starthelfer kontrolliert die Startnummer und gibt dem Starter die exakte Startzeit bekannt. Der Starter hält dem Läufer die Hand auf die Schulter und lässt diese zu seiner Startzeit los (Helfer 6).

Der Läufer läuft zur Kartenbox und bedient sich selber mit einer Karte siener Kategorie.

Verspätete Läufer werden von einem eigenen Helfer zu ihrer richtigen Position in der Reihe begleitet (respektive direkt starten gelassen).

Helfer
# Helfer Anzahl
1 Startchef 1
2 Aufrufen / Einreihen 2
3 Löschen / Prüfen 1
4 Kontrolle 1
5 Verspätete Läufer 1
6 Starter / Starthelfer 2
 Total (inkl. Reserve)  8-9
Dies reicht für ca. 800-1000 Läufer pro Stunde. Für mehr Läufer muss gegebenenfalls ein zweiter Startplatz organisiert werden.

Weitere Hilfen

Varianten und vereinfachte Startformen

Hier werden Varianten zu der unter "Start mit Abzeichnen zwischen Vorstart und Zeitstart" beschriebenen Startvatiante beschrieben.

Zuteilung der Startzeit am Start
Die Zuteilung der Startzeit erfolgt am Start. Zum Beispiel über eine Liste in die sich die Läufer selber eintragen können.
Es ist auch eine Startorganisation mit je einem "Kanal" pro Bahn möglich. Die Läufer reihen sich (ggf. nach dem Übertragen der Posten auf die Karte) in den entsprechenden Kanal ein.

Vorteile
  • Keine Startzeitzuteilung bei der Anmeldung nötig
  • Läufer ist auf dem Weg zum Start nicht unter Zeitdruck, er kann starten wenn er bereit ist
Nachteile
  • Es kann am Start zu längeren Wartezeiten kommen weil nicht genügend Startplätze vorhanden sind. Dies führt insbesondere bei kalter Witterung zu Verärgerungen. Wenn die Startzeiten im WKZ vergeben werden führt dies zwar zu denselben Wartezeiten, aber die Läufer können im (warmen) WKZ warten.
Diese Startvarianten eignen sich nur für kleinere Läufe.


Massenstart

Massenstarts (gleiche Startzeit für alle Läufer) gibt es im OL vor allem bei Staffel-Läufen oder speziellen OL (z.B. Tomila, Schlaufen-OL). Für solche Starts eignet sich ein Waldwiese oder ein offenes Waldstück ohne Unterholz. Bei diesem Start ist vor allem die Führung und Einweisung der Läufer in der kurzen Zeit gut zu überlegen. Das Löschen und Testen der SI-Card muss an einem Ort kontrolliert werden, den alle Läufer zwingend passieren müssen, idealerweise beim Eintreten in den Startbereich. Es müssen genügend Löschstationen vorhanden sein.


Zeigt wie ein Massenstart aufgebaut werden kann.Helfer
Helfer # Aufgabe Anzahl Helfer
1 Startchef - Koordiniert den Start, gibt den Läufern Anweisungen (ev. via Speaker) 1 (2)
2 Überwachen Löschen/Prüfen - zuerst beim Eingang, 1-2 Minuten vor dem Start nochmals durch die Reihen gehen 2-4
3 Bereitsstellen und Überwachen der Karten 2-4
Der Start kann vorgängig durch relativ wenige Helfer bereitgestellt werden. Es empfiehlt sich für den Start selber noch weitere Helfer hinzuzuziehen die nur für kurze Zeit anwesend sein müssen und anschliessend an einem anderen Ort (z.B. Ziel) eingesetzt werden können.

Bereitstellung der Karten
Jede Karte ist mir der Startnummer des Läufers/Teams versehen. Sie werden gemäss obiger Skizze bereitgestellt. Es können folgende Verfahren angewandt werden:
  • Aufhängen der Karten an gespannten Schnüren mit Wäsche- oder Büroklammern
  • Leichtes Aufheften der Karten auf Dachlatten (vor allem geeignet, wenn mehrere Starts hintereinander erfolgen; die Latten mit den Karten können so nebenan vorbereitet und rasch auf die Startlinie getragen werden). Achtung, Bostitchklammern auf Beeinflussung des Kompasses überprüfen!
  • Auflegen der Karten auf den Boden (nur wenn windstill; für grössere Anlässe ungeeignet) - Notbehelf, wenn sehr windig: Läufer stellen sich auf der Startlinie auf, Hände auf den Rücken, Helfer geben den Läufern die Karten in die Hand – sie darf aber erst nach dem Startsignal nach vorne genommen werden.
  • Läufer erhalten die Karten im voraus in verschlossenem Umschlag, der erst beim Startsignal geöffnet werden darf (selten).
  • Läufer bedienen sich vor dem Start an einer Kartenwand mit der vorgängig vorbereiteten Karte (mit Namen personalisert, gefaltet und mit Papierkleber verschlossen). Siehe Massenstart mit Selbstbedienung der Karte: pdfMassenstart_Selbstbedienung.pdf (NOM 2019).
Startablauf
Die Läufer werden via Speaker oder Megafon geführt.
  • Ca. 5 Minuten vor dem Start werden die Läufer zum Eintreten in den Startbereich aufgefordert. Anschliessend sind die verbleibenden Minuten auszurufen.
  • 1-2 Minuten vor dem Start nochmals anfragen, ob alle die SI-Card gelöscht haben – mit Löschstation vor den Läufern durchlaufen (Helfer 2).
  • Periodisches Ausrufen der verbleibenden Zeit (30" / 15" / 5")
  • Das Start erfolgt durch ein lautes akustisches Signal: Startpistole, Knallkörper, Glocke, Megafon, Lautsprecher.
Gegebenenfalls muss der Startbereich anschliessend schnell für den nächsten Start vorbereitet werden (Helfer 3).

Weitere Hilfen